canine dvl2 Gen ( Robinow-Syndrom )

Die canine DVL2- Variante trägt zum brachyzephalen Phänotyp und zu kaudalen Wirbelanomalien bei.

 

 

 

Information

Viele Bulldoggen tragen eine Genveränderung (DVL2), die leider oft gesundheitliche Folgen hat: Schraubenschwänze, verkürzte Wirbelsäulen und andere Skeletprobleme. Studien zeigen, dass diese Genvariante in Englischen und Französischen Bulldoggen sowie Boston Terriern weit verbreitet ist und sogar einem menschlichen Syndrom ähnelt (Robinow-Syndrom).

Das bedeutet: Der typische „kompakte Bulldoggenlook“ ist kein Zufall, sondern genetisch bedingt – leider oft mit Nachteilen für die Gesundheit. Darum setzen wir auf Retro-Bullys mit normaler Wirbelsäule, freier Atmung und ohne solche Anomalien. Für uns zählt: Gesundheit vor Extremzucht daher lassen wir alle Tiere auf diese Mutationen testen. 

 

Robinow-Syndrom Ansicht einer Stark durch Keilwirbel geschädigten Wirbelsäule

 

 

Unsere Haushunde haben durch Zucht über viele Generationen eine riesige Vielfalt an Formen entwickelt. Leider hat das nicht nur Gutes gebracht. Studien (Mansour et al. 2018) haben gezeigt, dass verkürzte oder geknickte Schwänze, auch „Schraubenschwänze“ genannt, oft durch eine Veränderung im DVL2-Gen entstehen. Dieses Gen ist bei Rassen wie der Englischen Bulldogge, der Französischen Bulldogge und dem Boston Terrier dafür bekannt, solche Auffälligkeiten hervorzurufen.

Typisch für diese Rassen sind außerdem andere Wirbelanomalien, sehr kurze Köpfe (brachyzephal), weit auseinanderstehende Augen und ein insgesamt kompakter Körperbau. Ähnliche Merkmale sieht man übrigens auch beim Robinow-Syndrom beim Menschen – das ebenfalls durch Veränderungen in ähnlichen Signalwegen entsteht. Dieses Syndrom sorgt für bestimmte Gesichtsmerkmale (z. B. flacher Nasenrücken, breite Stirn, weit auseinanderliegende Augen) und kann auch andere Skelettanomalien wie verkürzte Gliedmaßen mit sich bringen.

Die Forscher haben herausgefunden, dass die DVL2-Veränderung beim Hund ein sogenanntes Robinow-ähnliches Syndrom auslösen kann. Dabei wird das Merkmal rezessiv vererbt, was bedeutet: Es muss von beiden Eltern kommen, um sich zu zeigen. Trotzdem ist die Ausprägung variabel – gerade im Bereich der Wirbelsäule. Besonders in Englischen und Französischen Bulldoggen sowie im Boston Terrier ist diese Genvariante praktisch fix, also weit verbreitet.

Wir wollten wissen, was diese Genveränderung mit der Morphologie (also der Körperform) des Hundes macht. Dazu haben wir die Verteilung dieser Deletionsvariante untersucht und gesehen: Sie ist in diesen Rassen fest verankert. So konnten wir verstehen, wie sehr das die Form beeinflusst – und warum solche Anomalien wie Schraubenschwänze und Wirbeldefekte bei diesen Hunden so häufig vorkommen.